Rückblick auf das letzte Rennwochenende

Blogeintrag vom 04.04.2012

Rückblick auf das letzte Rennwochenende

Da war doch sicher nicht zu viel versprochen? Die beiden ADAC GT-Masters Rennen boten Markenvielfalt und spannenden Rennsport und das bis zur letzten Runde.
Die Einstufung mancher Fahrzeuge wird sicher noch geändert, speziell die Rundenzeiten der Lamborghinis waren ein Trauerspiel. Das GT-Masters ist wohl die beste deutsche Rennserie. Es wird sich zeigen, ob die DTM aus sportlicher Sicht da in diesem Jahr etwas entgegenzusetzen hat.

Einige Kilometer weiter südlich und viele Grade wärmer wurde in der Tourenwagen-WM insbesondere im zweiten Lauf allerhand für jeden Tourenwagenfan geboten. Mit Fahrern wie Tom Coronel, Gabriele Tarquini und Alain Menu treffen sich erfahrene Haudegen, die sich auf der Strecke gar nichts schenken und sich nach dem Rennen trotzdem freudestrahlend in den Armen liegen - wunderbar!
Hinter den Kulissen sind jedoch ein paar Gewitterwolken zu vernehmen. Die BMW-Teams klagen wohl zurecht über mangelnde Unterstützung vom Werk. Komplett unverständlich ist die Situation bei Seat: Da kann das Werk nicht genug neue Motoren liefern und versucht dann mit allen Mitteln zu verhindern, dass die 2011 privat entwickelten Sunred-Motoren eingesetzt werden dürfen. Diese Fahrzeuge dürfen auch offiziell nicht Seat genannt werden, auch wenn es sich um identische Seat Leon handelt und beide von einem 1,6l Turbobenziner angetrieben werden – nur eben die einen Leons mit offiziellen Seat Motoren, die anderen mit der ungeliebten Privatentwicklung.

Das war aber noch lang nicht alles!
Die Superstars Serie startete in Monza in die neue Saison - gut besucht mit 30.000 Zuschauern und unter anderem mit Formel 1-Umsteiger Tonio Liuzzi, der auch gleich Lauf zwei gewann und als heißer Titelkandidat zählen dürfte.

Auch die LeMans-Serie, die sich nach Gründung der Sportwagen WM nun wie vor einigen Jahren "europäische LeMans Serie" nennt, startete in die 2012er Saison. In der LMP2 als höchster Klasse fanden sich 11 Teilnehmer ein, an sich ganz in Ordnung. Insgesamt 10 weitere Starter in den übrigen 4 ausgeschriebenen Klassen sorgten dann aber doch für ein eher dünnes Feld – und im Anschluss gleich zur Absage des kommenden Rennens in Zolder wegen zu wenig Startern. Autsch…

Dass es besser geht zeigt sich in Japan: 40 Fahrzeuge in zwei Klassen der dortigen GT-Meisterschaft. Dabei füllt sich die kleinere GT300 Klasse gerade immer mehr mit europäischen GT3 Fahrzeugen. Noch vor kurzem war das ein Tummelplatz für japanische Sportcoupes und teils skurrile Kleinstserienfahrzeuge.
So siegte nun im ersten Rennen ein Audi R8 LMS vor einem Porsche 911 GT3 und einem BMW Z4 GT3. Das könnte in Deutschland genauso aussehen. Neue japanische Fahrzeuge fehlen aber auch nicht: Ein Subaru BRZ, ein knackiger neuer Sportwagen von Subaru, der ab diesem Jahr auch in Deutschland verkauft wird, ist in GT Version ebenso dabei wie ein Toyota Prius(!) als GT-Version. Beide kamen übrigens nicht ins Ziel, qualifizierten sich aber in den Top10. Potential ist also durchaus vorhanden.