DRS und Optionsreifen in der DTM

Blogeintrag vom 07.05.2013

DRS und Optionsreifen in der DTM

DRS und Optionsreifen in der DTM
Foto: © dtm.com

Am letzten Wochenende debütierte die DTM - nun ausgerüstet mit der aus der Formel 1 bekannten Überholhilfe DRS sowie zwei verschiedenen Reifenmischungen.

Lange genug hat es gedauert mag man sagen - denn die Überholproblematik war schon über viele Jahre sichtbar.
Der Grund für wenig Überhol-Action in den Rennen ist klar: Sämtliche Fahrer und Autos sind auf ähnlich hohem Niveau, noch dazu mit Autos denen man dank aerodynamisch ausgefeiltem Flügelwerk schwer folgen kann. Dies führt zu eintönigen Prozessionen.
Hinzu kommen noch 2 Boxenstopps pro Rennen - die für Taktiker sicher interessante Spielformen ermöglichen, aber ein Kämpfen auf der Strecke noch weiter verhindert. So wird ein Boxenstopp lieber vorgezogen, um frei fahren zu können, als sich in einem fast aussichtslosen Kampf zu verstricken.

Nun wurden also DRS und Optionsreifen eingeführt. Hat es was gebracht?

Kämpfe und Überholmanöver auf der Strecke gab es nun in großer Zahl.
Meiner Ansicht nach hat es der DTM zwar gut getan, aber es werden hier lediglich die Symptome behandelt, nicht aber die Ursache.
Regelmäßige Leser meines Blogs wissen, dass ich kein Freund von DRS bin - es sei denn es ist für alle Fahrer gleichermaßen taktisch einsetzbar wie in der Formel Renault.
Die zwei unterschiedlichen Reifenmischungen in der DTM haben gut funktioniert und ich könnte mir vorstellen, dass diese Neuerung allein schon die Rennen verbessert hätte - auch ohne DRS.
Ich fand das Rennen etwas unübersichtlich, das war aber in den Vorjahren bedingt durch die beiden Pflichtboxenstopps auch oft so. Allerdings haben wir zumindest in Hockenheim deutlich mehr Überraschungen im Rennen erlebt als in den Vorjahren. So konnte z.B. Dirk Werner von ganz hinten klug bis auf Platz 2 nach vorne fahren .

Man sollte aber vorsichtig sein, bereits jetzt ein abschließendes Urteil über DRS und Optionsreifen in der DTM zu fällen: Der Saisonauftakt war in Hockenheim, einer Strecke auf der man üblicherweise gut überholen kann.
Nun folgt aber mit der Kurzanbindung in Brands Hatch eine Strecke, auf der Überholen bislang fast unmöglich war. Dort werden wir den Nutzen der beiden Neuerungen besser beurteilen können.

Dass spannender Tourenwagensport nicht zwingend künstliche Hilfsmittel braucht, konnte man letztes Wochenende auch sehen. Nicht in Hockenheim, aber einige Kilometer weiter östlich: Bei der Tourenwagen WM am Hungaroring!