Blogeintrag vom 17.05.2013
Robin Frijns: Ein neuer Star?
Foto: © GP2 media service
Lässt man das vergangene Renn-Wochenende Revue passieren und überlegt wo man die größte Überraschung erlebt hat, muss man unweigerlich zur GP2-Serie kommen.
Hier gewinnt Robin Frijns das Samstags-Rennen und schiebt am Sonntag noch Platz 2 nach. Eine hervorragende Ausbeute! Wenn man bedenkt, dass Frijns die ersten beiden Rennen gar nicht gefahren ist und nun dennoch auf Platz 4 der Fahrertabelle liegt, kann man durchaus schon das Wort "sensationell" in den Mund nehmen.
Mit etwas mehr Hintergrund beeindruckt diese Leistung aber noch mehr:
Zunächst muss man sehen: Hilmer Motorsport ist neu in der GP2. Nicht, dass es das Team aus Niederbayern nicht könnte - aber gegen die jahrelange Erfahrung der anderen Teams anzukommen ist schwer. Hilmer Motorsport hat im Winter das Ocean-Team übernommen, und das war nicht gerade für Seriensiege bekannt.
Auf Fahrerseite haben es gerade in der GP2 Serie in den letzten Jahren die Neulinge sehr schwer gehabt, erfolgreicher waren die "alten Hasen" mit mehrjähriger Erfahrung.
Das sieht man auch 2013 an Namen wie Mitch Evans oder Daniel Abt. Beides hochgehandelte Nachwuchstalente, Robin Frijns aber ist es nun gelungen alle in den Schatten zu stellen.
Seine Karriere ist einzigartig:
2011 seine erste komplette Saison in einem Rennauto: Sieger des extrem stark umkämpften Formel Renault 2.0 Eurocups.
2012 der nicht zu unterschätzende Sprung in die Formel Renault 3.5 (ohne Zwischenstufe Formel 3) - auch hier Meister im ersten Jahr.
Was war nun für 2013 möglich? Die Formel 1 - als Renncockpit wohl zu früh. Aber das Team Sauber hat ihn in weiser Voraussicht gleich als Testfahrer unter Vertrag genommen.
Dann bleibt eben nur der Schritt zu Seite in die GP2 Serie: Ähnliche Autos wie in der Renault 3.5, dafür im Umfeld der Formel 1 erheblich teuerer. Deshalb konnte Frijns auch beim Saisonstart noch nicht dabei sein und auch die Teilnahme an der weiteren Saison ist noch keineswegs gesichert.
Aus den oben genannten Gründen hätte wohl jeder erwartet, dass in der GP2 kleinere Brötchen gebacken werden müssen. Ein Neuling in einem neuen Team, das dürfte in den ersten Rennen eigentlich bedeuten sich im Mittelfeld zu etablieren.
Doch wir haben gesehen: Es geht auch anders. Von Robin Frijns dürfen wir noch viel erwarten!