Von Nummern und Punkten

Blogeintrag vom 05.02.2014

Von Nummern und Punkten

Von Nummern und Punkten
Foto: © Williams F1

Nachdem die Formel 1 die ersten gemeinsamen Testfahrten absolviert hat, bleibt noch viel Gesprächsstoff.

Da gibt es zum einen die Tatsache dass manche Teams innerhalb 4 Tagen es kaum geschafft haben mehr als ein paar Runden zu drehen. Man mag den betroffenen Teams die Daumen drücken dass dies bereits beim nächsten Test anders sein wird.

An die neuen Nasen wird man sich gewöhnen: Ich finde sogar manche Designs besser gelungen als die Knicknasen der letzten beiden Jahre.

Ein Thema dass bis zum Ende der Saison im Gespräch bleiben wird, ist die neue Regel im letzten Rennen doppelte Punkte zu vergeben.
Das Ziel ist klar: Vorzeitige Titelentscheidungen sollen vermieden werden, möglichst Spannung bis ins letzte Rennen.
Ich bin kein Freund von solchen künstlichen Spannungselementen, die letztlich nur die sportliche Leistung über eine Saison verzerren. Natürlich ist eine Titelentscheidung im letzten Rennen, in der letzten Runde ein Leckerbissen für alle Motorsport-Fans. Aber die soll doch bitte auf rein sportliche Art herbeigeführt werden.
Wenn es in einem Rennen doppelte Punkte geben soll, dann sollte dies auch etwa durch eine höhere Renndistanz gerechtfertig sein - ist es aber in diesem Fall nicht.

Allerdings ist die Formel 1 nicht die einzige Rennserie, und schon gar nicht die erste, die in einem oder mehreren Rennen zum Saisonschluss doppelte Punkte vergibt.

Ein Beispiel aus dem Jahr 2013 sind die V8 Stockcars in Brasilien: eine Serie die in Südamerika das darstellt, was in Europa das DTM ist oder in Australien die V8 Supercars sind.

Hier gibt es ebenfalls zum Saisonfinale doppelte Punkte. Und das mit nicht geringen Auswirkungen. Ricardo Mauricio, der frühere Red Bull Junior in der Formel 3000, wurde Meister der Stockcars. Hätte es die Regel mit doppelten Punkten nicht gegeben, wäre der Vizemeister Thiago Camilo zu Meisterehren gekommen. Auch die Plätze 3 und 4 in der Meisterschaft, die Teamkollegen Caca Bueno und Daniel Serra, wurden durch die Regel getauscht. Aber nicht immer bringt die Regel etwas: Rennsieger Ricardo Zonta etwa blieb auch mit doppelten Punkten auf Tabellenrang 7, wo er auch sonst gelandet wäre.
Diese Regel kann also durchaus gewichtige Änderungen bewirken. Ich würde hoffen, dass die Formel 1 davon verschont bleibt.

Eine weitere gut sichtbare Änderung betrifft die Startnummern: Diese sind nun nicht mehr sauber nach der Teamwertung des Vorjahres sortiert, sondern jeder Fahrer darf sich seine eigene (dauerhafte) Startnummer aussuchen.

Was für den Wiedererkennungswert und die Vermarktung von Vorteil ist, macht Ergebnistabellen eher unübersichtlich.
Aber dafür hat Speedsport Magazine nun eine Neuerung: Ab sofort können die Ergebnislisten auf mehrere Arten sortiert werden: wie bisher nach Startnummer, als auch nach der Teamwertung des Vorjahres, und dazu nach der Teamwertung der aktuellen Saison - probieren Sie es aus!