Blogeintrag vom 01.05.2020
Die Formel 1 Saison im Schatten der Corona Krise
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Die Virus Pandemie hat den Sport im Griff. Nirgends rollt der Ball, Olympia 2020 wurde auf nächstes Jahr verschoben und auch die Boliden der Formel 1 bleiben in den Garagen stehen – vorerst. Wie es im Rennzirkus weitergeht, steht in den Sternen. Wöchentlich gibt es zwar neue Ideen und Vorschläge, doch welche davon letztendlich umsetzbar sind, ist heute noch nicht ansatzweise absehbar. Fest steht für die Verantwortlichen nur, dass die Formel 1 auch im Jahr 2020 weitergehen soll. Nach neuesten Planungen soll die Saison am 5. Juli im österreichischen Spielberg starten.
Fakt ist aber, dass der diesjährige Rennkalender ordentlich ausgedünnt wird, wenngleich die Verantwortlichen immer noch von 15 bis 18 Rennen statt der ursprünglich geplanten 22 in dieser Saison ausgehen. Dabei soll das Finale statt Ende November im besten Fall erst im Dezember mit Rennen in Abu Dhabi und Bahrein stattfinden. Vorher wird es eng gesteckte Termine in Europa geben, wobei der Grand Prix von Frankreich in Le Castellet genauso wie das Event in Monaco bereits abgesagt wurden und das Heimspiel von Weltmeister Lewis Hamilton beim Grand Prix von Großbritannien am 19. Juli definitiv nur als Geisterrennen stattfinden wird.
Rennzirkus mit neuen Regelungen
Fest steht also, dass sich Motorsportfans auf einige Änderungen gefasst machen müssen – auch weil die Saison 2020 eh schon ein paar Regeländerungen mit sich bringen wird. Die große Regelrevolution mit neuen Rennwagen steht zwar erst im kommenden Jahr an, aber auch jetzt gibt es schon ein paar Anpassungen – wenn auch nur im Detail sichtbar.
Als erstes dürfen wir uns in dieser Saison auf die schwersten Autos freuen, die jemals auf den Formel 1 Rennstrecken dieser Welt unterwegs gewesen sind. Statt 743 Kilogramm müssen die Boliden jetzt mindestens 746 Kilogramm auf die Waage bringen – das sind fast 140 Kilogramm mehr als noch vor 13 Jahren! Erst 1961 wurde in der Formel 1 ein Mindestgewicht von damals 450 Kilogramm eingeführt.
Da wie eingangs berichtet der eigentlich angedachte Saisonumfang 22 Rennen betragen sollte, hatte man sich dazu entschieden, zudem jetzt drei MGU-K-Systeme für die kinetische Energie-Rückgewinnung beim Bremsen pro Jahr zuzulassen. Dies wird auch beim reduzierten Rennkalender bestehen bleiben, wobei die möglichen 15 bis 18 Rennen sicherlich deutlich weniger Verschleiß bedeuten.
Schluss mit den Tricks
Im Großen und Ganzen umfassen die Regeländerungen 2020 jedoch nur kleinere Anpassungen, die in erster Linie die Tricksereien der Rennteams unterbinden sollen. Bspw. werden so die Wippen Geometrie sowie das Mapping der Kupplung angepasst, damit die Elektronik die Fahrer beim Start nicht mehr so stark unterstützt. Zudem wurde der Öl-Zusatztank auf 2,5 Liter verkleinert, damit das Öl nicht weiter zur Steigerung der Leistung in den Brennraum gespritzt wird. Ebenfalls wird jetzt mithilfe eines weiteren Sensors die Durchflussmenge des Benzins überwacht. Hier stand Ferrari zuletzt unter Betrugsverdacht: Das Team soll zur Leistungssteigerung verbotenerweise zu viel Kraftstoff eingespritzt haben, was unter dem Hashtag #Ferrarigate für viele Diskussionen sorgte.