Blogeintrag vom 24.10.2024
Die Rennen des Wochenendes: KW42

Foto: © ELMS/ FocusPackMedia - Marcel Wulf
ELMS-Finale in Portimão: Ein Herzschlag-Finale und Le-Mans-Tickets für 2025
Die European Le Mans Series (ELMS) brachte mit den 4 Hours of Portimão ihre Saison zu einem spektakulären Abschluss. Das Saisonfinale auf der portugiesischen Strecke war an Spannung kaum zu überbieten, denn in keiner der vier Klassen stand bis zur letzten Rennstunde fest, wer den Titel holen würde. Entscheidungen fielen buchstäblich auf den letzten Metern – ein Szenario, das in der Welt der Sportwagenrennen Seltenheitswert hat.
In der LMP2-Klasse war es das Team AO by TF mit Robert Kubica, Jonny Edgar und Louis Delétraz, das mit einer starken und konstanten Fahrt den zweiten Platz errang. Dieser reichte dem Trio, um den Meistertitel in der LMP2-Wertung für sich zu sichern. Cool Racing sicherte sich derweil mit Malthe Jakobsen, Lorenzo Fluxá und Ritomo Miyata den Rennsieg – ihr zweiter Saisonsieg nach einer beeindruckenden Leistung in einem hart umkämpften Fahrerfeld.
Die Entscheidung in der LMP2 Pro/Am-Klasse fiel dramatisch in der letzten Runde. Proton Competition holte sich mit Bent Viscaal, René Binder und Giorgio Roda den Klassensieg, während das AF Corse-Team mit François Perrodo, Alessio Rovera und Matthieu Vaxivière den Titel knapp sichern konnte.
Auch in der LMP3-Klasse war der Ausgang alles andere als klar. Hier lag die Tabellenspitze vor dem Rennen denkbar eng beieinander. Gael Julien, Michael Jensen und Nick Adcock holten sich schließlich den Titel, während Manuel Espirito Santo und Nuno Miguel Cristóvão das Rennen für sich entschieden.
Besonders dramatisch verlief die Schlussphase in der GT3-Klasse: Erst in der letzten Kurve überholte Andrea Caldarelli die bis dahin Führende Michelle Gatting und sicherte so den Titel für sich, Hiroshi Hamaguchi und Axcil Jefferies.
Mit diesen Ergebnissen stehen auch die Teams fest, die für 2025 eine automatische Einladung zu den 24 Stunden von Le Mans erhalten haben. Die Ehrenplätze in der LMP2 gehen an AO by TF, Inter Europol und AF Corse (jeweils für Platz 1 und 2 sowie Sieg der Pro/Am-Wertung). RLR Sport in der LMP3 und Iron Lynx in der GT3 haben ebenfalls ihre Tickets für das legendäre Langstreckenrennen in Le Mans gesichert.
Was sonst noch los war:
Formel 1 in Austin: Nach einer kurzen Pause war die Formel 1 zurück in Texas. Max Verstappen konnte mit einem Sieg im Sprint und einem dritten Platz im Grand Prix seine Tabellenführung weiter ausbauen, obwohl Ferrari im Hauptrennen dominierte. Charles Leclerc gewann den GP vor Teamkollege Carlos Sainz und rückt damit näher an den Tabellenzweiten Lando Norris heran. Ein starkes Debüt gab es von Liam Lawson, der in seinem ersten Rennen der Saison 2024 direkt zwei Punkte einfuhr und sich als vielversprechender Kandidat für ein zukünftiges Red-Bull-Cockpit ins Spiel brachte.
DTM-Finale in Hockenheim: Ein intensives Saisonfinale erlebte die DTM in Hockenheim, wo Mirko Bortolotti und Kelvin van der Linde fast punktgleich antraten. Van der Linde gewann das Samstagsrennen, während Bortolotti mit einem zweiten Platz im Sonntagsrennen den Meistertitel knapp für sich entschied. Das letzte Rennen der Saison holte sich Luca Engstler und rundete damit das packende Finale der DTM ab.
TCR World Tour in Zhuzhou: Auf der neuen Rennstrecke in China sicherten sich Mikkel Azcona und Qing Hua Ma die Rennsiege. Die Gesamtwertung bleibt weiter offen, da vor den letzten beiden Läufen in Macau nun fünf Fahrer – Norbert Michelisz, Esteban Guerrieri, Thed Björk, Yann Ehrlacher und Mikel Azcona – mit realistischen Titelchancen nur 27 Punkte voneinander entfernt sind. Mit einem Sieg gibt es 30 Punkte, was das Finale in Macau umso spannender macht.
GT Open in Monza: Zum Saisonfinale der GT Open fand ein einziges, dreistündiges Langstreckenrennen statt. James Kell im McLaren beeindruckte, indem er durch eine richtige Reifenwahl auf feuchter Strecke schon in der ersten Rennstunde das halbe Feld überrundete und einen großen Vorsprung aufbaute, den Dean MacDonald nach einer Safety-Car-Phase knapp bis ins Ziel verteidigen konnte. Der Titel ging an Christopher Haase, der mit einer starken Schlussphase genug Punkte für sich und Simon Reicher sichern konnte. Eine nostalgische Randnotiz: Rubens Barrichello gab zusammen mit Giuseppe Cipriani sein Debüt in der Pro/Am-Klasse – für dessen Team Il Barone Rampante, bei dem er bereits 1992 in der damaligen Formel 3000 fuhr.