Speedsport KW 42: Fotofinish in Monza und weitere Titelentscheidungen

Blogeintrag vom 25.10.2025

Speedsport KW 42: Fotofinish in Monza und weitere Titelentscheidungen

Speedsport KW 42: Fotofinish in Monza und weitere Titelentscheidungen
Foto: © GT Sport / Eurofrormula Open

Speedsport Magazine: Motorsport-Highlights der Woche (KW 42)



Euro Formula Open: Ein Fotofinish für die Ewigkeit


Das Saisonfinale der Euro Formula Open in Monza wird als eines der spektakulärsten Rennen des Jahres in Erinnerung bleiben. Die Nachwuchsserie, die in den vergangenen Jahren mit überschaubaren Starterfeldern zu kämpfen hatte, lieferte 2025 einen Titelkampf ab, der bis zum letzten Meter offen blieb.
Den Höhepunkt setzte das zweite Rennen des Wochenendes: Tymek Kucharczyk gewann mit nur einer Tausendstelsekunde Vorsprung auf Yevan David – ein Zieleinlauf, der selbst hartgesottene Ovalrennen-Fans beeindrucken dürfte. Everett Stack komplettierte das Podium auf Platz drei, weniger als eine Zehntelsekund hinter dem Sieger.
Mit bloßem Auge war das Ergebnis zwischen den ersten beiden kaum zu erkennen. Der 19-jährige Pole sicherte sich mit diesem dramatischen Erfolg nicht nur den Rennsieg, sondern auch den Meistertitel für BVM Racing. Damit ging die Krone zum ersten Mal seit vielen Jahren nicht an das Topteam Motopark – ein bemerkenswerter Erfolg für das kleine italiensiche Team.

Doch nicht nur das Fotofinish beeindruckte. Die gesamte Rennserie zeigte eindrucksvoll, dass die aktuelle Fahrzeuggeneration – die Dallara F324 mit Toyota-Motor – auch ohne DRS und Push-to-Pass packenden Motorsport bieten kann. Windschattenschlachten auf der schnellen Strecke in Monza waren faszinierend, aber Kämpfe und Überholmanöver prägten das Bild der gesamten Saison. Die Euroformula Open bewies damit, dass guter Rennsport nicht zwingend künstliche Hilfsmittel benötigt. Die Fahrzeuge, die sauch in der japanischen Super Formula Lights und ab 2026 im Eurocup-3 zu finden sind, hat sich bisher als Volltreffer erwiesen.

GB3: Ninovic dominiert, spannender Kampf um Platz zwei


Ebenfalls in Monza fand das Saisonfinale der GB3 Championship statt. Hier stand der Meister bereits vor dem Wochenende fest: Der Australier Alex Ninovic hatte die Saison dominiert und krönte sich mit insgesamt 524 Punkten zum Champion. In Monza setzte er seine beeindruckende Form fort und holte sich in allen drei Rennen die schnellste Runde.
Die Rennen selbst boten dennoch Spannung. Deagen Fairclough feierte im zweiten Rennen seinen ersten GB3-Sieg nach einem packenden Duell mit Ninovic. Der Hitech-Pilot wehrte die Angriffe des bereits gekrönten Champions in den Schlussrunden ab und bewies dabei Nervenstärke. Im abschließenden dritten Rennen triumphierte dann Gaststarter Maxim Rehm für Hillspeed.
Hinter Ninovic entwickelte sich ein enger Kampf um Platz zwei in der Meisterschaft. Letztlich setzte sich Patrick Heuzenroeder mit 376 Punkten knapp vor Fairclough (373 Punkte) durch.

Formel Regional Amerikas: Sherlock krönt sich zum Champion


In Nordamerika fiel die Titelentscheidung in der Formula Regional Americas Championship. Beim Saisonfinale in Barber Motorsports Park sicherte sich Titus Sherlock bereits im ersten Rennen mit einem zweiten Platz die Meisterschaft.
Der 21-jährige Amerikaner hatte bis zum letzten Rennwochenende noch zwei ernsthafte Titelrivalen, konnte sich aber letztlich relativ deutlich durchsetzen. Sherlock beendete die Saison mit acht Siegen aus 20 Rennen und insgesamt 13 Podestplätzen.
Im abschließenden zweiten Rennen krönte er seine Meistersaison standesgemäß mit einem dominanten Sieg.

ELMS: VDS Panis Racing triumphiert in Portimão


Das Saisonfinale der European Le Mans Series bot beim 4-Stunden-Rennen in Portimão erneut faszinierenden Sportwagen-Rennsport. In der LMP2-Klasse setzte sich VDS Panis Racing mit Charles Milesi, Esteban Masson und Oliver Grey durch und sicherte sich damit den dritten Saisonsieg – und vor allem den Meistertitel.
Das französische Team, das von TDS Racing betrieben wird, kontrollierte das Rennen von vorne und gewann mit 5,5 Sekunden Vorsprung. Oliver Grey legte mit einem exzellenten Start den Grundstein für den Erfolg, als er in der 25. Minute die Führung übernahm. Mit dem Titel verbunden ist die begehrte Einladung zu den 24 Stunden von Le Mans 2026.

Bemerkenswert war die Leistung von Inter Europol Competition, die mit Tom Dillmann, Nick Yelloly und Jakub Śmiechowski Zweite wurden – sowohl im Rennen als auch in der Gesamtwertung. Das Team schaffte dies mit beeindruckender Konstanz: Ohne einen einzigen Saisonsieg reihten sie solide Ergebnisse aneinander und sicherten sich so Platz zwei in der Meisterschaft. Auch sie erhielten eine Le-Mans-Einladung für 2026.

Dritter im Rennen wurde IDEC Sport. Das Team mit Mathys Jaubert, Daniel Juncadella und Jamie Chadwick hatte zuvor drei Saisonsiege eingefahren, musste sich in der Meisterschaft aber mit Platz drei begnügen.

In der LMP3-Klasse krönte CLX Motorsport eine dominante Saison mit dem fünften Sieg im sechsten Rennen. Paul Lanchère, Theo Jensen und Adrien Closmenil hatten den Titel bereits beim vorletzten Rennen in Silverstone gesichert und unterstrichen ihre Überlegenheit noch einmal eindrucksvoll.

Formel 1: Verstappen holt auf in Austin


Der Große Preis der USA in Austin, Texas, könnte sich als Wendepunkt in der Formel-1-Saison 2025 erweisen. Max Verstappen lieferte ein nahezu perfektes Wochenende ab und gewann sowohl das Sprintrennen als auch den Grand Prix.
Mit 33 Punkten aus einem Wochenende holte der Niederländer massiv auf die beiden McLaren-Piloten auf. Verstappen, der von der Pole-Position startete, kontrollierte das Rennen souverän und siegte mit 7,9 Sekunden Vorsprung auf Lando Norris. Charles Leclerc komplettierte das Podium auf Platz drei.
Verstappen liegt nun nur noch 40 Punkte hinter Tabellenführer Oscar Piastri und 26 Punkte hinter Norris - noch vor der Sommerpause hatte der Rückstand 104 Punkte betragen.