Blogeintrag vom 04.12.2025
Speedsport KW 48: Titelentscheidungen rund um den Globus
Foto: © Lulop / Atlassian Williams Racing
Speedsport Magazine: Motorsport-Highlights der Woche (KW 48)
Formel 1 in Katar: Verstappen siegt, Titelentscheidung vertagt
Das Katar-Wochenende begann mit dem Sprint am Samstag, den Oscar Piastri für sich entschied. Der Australier verwandelte seine Pole-Position in einen souveränen Sieg vor George Russell und Teamkollege Lando Norris. Max Verstappen kam nur als Vierter ins Ziel.
Im Hauptrennen am Sonntag schlug Verstappen jedoch zurück. Mit einem Vorsprung von acht Sekunden überquerte er die Ziellinie vor Piastri, während Norris nur als Vierter ins Ziel kam. Für Norris war es ein enttäuschendes Ergebnis. Der McLaren-Pilot, der mit 24 Punkten Vorsprung nach Katar gereist war, sah seinen Puffer auf nur noch zwölf Punkte zusammenschmelzen. Piastri liegt weitere vier Punkte hinter Verstappen.
Die Ausgangslage vor dem Saisonfinale in Abu Dhabi (5.-7. Dezember) ist damit hochspannend: Norris führt mit zwölf Punkten vor Verstappen, Piastri lauert nur 16 Punkte hinter seinem Teamkollegen.
Norris muss in Abu Dhabi mindestens Dritter werden, um den Titel aus eigener Kraft zu holen. Verstappen hingegen braucht einen Sieg und muss hoffen, dass Norris patzt. Piastri hat noch theoretische Chancen, wenn die beiden Konkurrenten Probleme bekommen.
Formel 2 in Katar: Fornaroli krönt sich zum Champion
Während in der Formel 1 die Spannung anhält, fiel in der Formel 2 die Entscheidung. Leonardo Fornaroli sicherte sich mit einem zweiten Platz im Feature Race vorzeitig den Titel. Für den 21-Jährigen ist es der krönende Abschluss einer beeindruckenden Karriere in den Nachwuchsserien – nach dem Formel-3-Titel 2024 holte er nun auch die Formel-2-Meisterschaft.
Richard Verschoor, der am Samstag das Sprint-Rennen gewonnen hatte, sicherte sich damit seinen achten F2-Sieg und egalisierte den aktuellen Serienrekord. Der Niederländer liegt vor dem Finale in Abu Dhabi auf Rang drei der Gesamtwertung.
Nur wenige Stunden nach dem Titelgewinn folgte die nächste große Nachricht: McLaren verkündete die Aufnahme von Fornaroli und Verschoor in das McLaren Driver Development Programme. Für Fornaroli ist dies ein wichtiger Schritt: Zwar steht für 2026 noch kein F1-Cockpit in Aussicht, doch die Anbindung an McLaren eröffnet dem Italiener langfristig gute Perspektiven.
Supercars in Adelaide: Mosterts Triumph und Feeneys Enttäuschung
Das Saisonfinale der australischen Supercars in Adelaide entwickelte sich zu einem der dramatischsten Wochenenden in der Geschichte der Serie. Am Ende triumphierte Chaz Mostert und holte seinen ersten Supercars-Titel.
Das Wochenende begann mit schwierigen Bedingungen. Im verregneten Freitagsrennen gewann Brodie Kostecki, während Titelverteidiger Broc Feeney Probleme hatte und Chaz Mostert den Rückstand auf 13 Punkte verkürzte. Am Samstag schlug Feeney zurück. Trotz Motorproblemen kämpfte sich der Triple-Eight-Pilot zu seinem 14. Saisonsieg und ging mit einem Vorsprung von 23 Punkten in das entscheidende Sonntagsrennen.
Doch am Sonntag brach für Feeney alles zusammen. Der 22-Jährige, der mit 14 Siegen und 19 Pole-Positions eine brillante Saison gefahren hatte, erlitt erneut Motorprobleme. Während Matt Payne das Rennen gewann und Anton De Pasquale Zweiter wurde, kam Mostert als Dritter ins Ziel – und das reichte.
Feeney konnte sein Rennen nicht beenden und verlor nicht nur den Titel, sondern fiel in der Endabrechnung sogar hinter seinen Teamkollegen Will Brown zurück. Eine bittere Enttäuschung für den jungen Australier, der so nah an seinem ersten Titel war. Mostert hingegen durfte jubeln. Für den Walkinshaw Andretti United-Piloten ist es der erste Supercars-Titel seiner Karriere – nach Jahren als einer der schnellsten Fahrer der Serie wurde er endlich belohnt.
Stock Car Brasilien: Fraga auf Titelkurs
Die Stock Car Pro Series feierte in Brasília die Wiedereröffnung des renovierten Autódromo Internacional de Brasília – doch das Wochenende wird vor allem wegen eines der ungewöhnlichsten Rennergebnisse der Seriengeschichte in Erinnerung bleiben.
Das Sprint-Rennen am Samstag wurde von zahlreichen Safety-Car-Phasen geprägt, die das Feld immer wieder neutralisierten. Felipe Fraga überquerte die Ziellinie nur als Zehnter – und wurde dennoch zum Sieger erklärt. Der Grund: Die neun vor ihm platzierten Fahrer wurden allesamt disqualifiziert. Das Reglement schreibt einen obligatorischen Boxenstopp während eines definierten Zeitfensters vor. Durch das unglückliche Timing der Safety-Car-Phasen schloss sich dieses Fenster jedoch, bevor die führenden Fahrer ihren Pflichtstopp absolvieren konnten. Da sie den vorgeschriebenen Boxenstopp nicht durchführten, wurden sie aus der Wertung genommen.
Im Hauptrennen am Sonntag ließ Fraga keine Zweifel aufkommen. In einem erneut von mehreren Safety-Car-Phasen geprägten Rennen fuhr der Eurofarma-RC-Pilot einen souveränen Sieg ein und baute seinen Vorsprung in der Meisterschaft weiter aus. Der Vorsprung ist so komfortabel dass Frage realistischerweise uneinholbar vorne liegt.
